Wettquoten Nigeria Weltmeister 2014

Mit drei Siegen und drei Unentschieden hat sich Nigeria recht souverän in der Gruppenphase der Afrika-Qualifikation für die Playoff-Spiele qualifiziert. Mit einem Torverhältnis von 7:3 tat man sich jedoch vor allem in der Offensive schwer.

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Auch in den Entscheidungsspielen setzte man sich mit der minimalistischen Spielweise gegen Äthiopien durch. Auf einen 2:1 Hinspiel-Erfolg auswärts folgte ein 2:0 Heimerfolg und die vierte WM-Teilnahme war perfekt.

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Die nigerianische Nationalmannschaft

Wie nahezu alle afrikanischen Mannschaften bestimmten auch bei Nigeria die Europa-Legionäre das Mannschaftsbild. 90 Prozent der Spieler verdienen ihr Geld im Ausland, viele davon spielen in den europäischen Top-Ligen in England, Italien oder Frankreich.

Vor allem in der Offensive verfügt man mit Spielern wie Emmanuel Emenike (Fenerbahce Istanbul), Ahmed Musa (ZSKA Moskau), Victor Moses (FC Liverpool) und Ikechukwu Uche (FC Villareal) über internationales Spitzenniveau. Im zentralen Mittelfeld geben John Obi Mikel (FC Chelsea) und Ogenyi Onazi (Lazio Rom) den Takt vor. Auch die Bundesliga ist mit Chinedu Obasi vom FC Schalke 04 vertreten. Mit Vincent Enyeama vom OSC Lille verfügen die Black Stars auch im Tor über einen grundsoliden Mann.

Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass Mikel mit 26 Jahren bereits zu der älteren Generation im Team von Stephen Keshi zählt. Viele Spieler und Leistungsträger des mehrfachen Afrikameisters sind Anfang 20 und werden in Brasilien ihr erstes großes internationales Turnier bestreiten. Nigeria verfügt zweifelsohne über große individuelle Klasse, die Breite des Kaders kann jedoch mit jenen von Teams aus Europa oder Südamerika nicht mithalten. Verletzungsbedingte Ausfälle oder Formtiefs können nicht adäquat ersetzt werden, darüber hinaus kommen viele Spieler bei ihren Vereinen nicht über eine Reservistenrolle hinaus und verfügen damit über zu wenig Spielpraxis.

Der Star der Mannschaft

Mit gerade einmal 18 Jahren gab John Obi Mikel sein Debüt für die nigerianische Fußball-Nationalmannschaft. Bereits in den Nachwuchsteams sorgte er für Aufsehen und wurde bei der U-20 WM im Sommer 2005 in den Niederlanden mit dem Silbernen Ball, als zweitbester Spieler des Turniers, nach einem gewissen Lionel Messi ausgezeichnet.

2006 folgte bereits die erste Teilnahme an den Afrika-Meisterschaft, bei denen Nigeria den dritten Platz belegte und Mikel von vielen Fans und Experten als Nachfolger von Jay-Jay Okocha bezeichnet wurde. Mit 26 Jahren kommt er bereits auf 44 Länderspiele (3 Tore) und hat sich schon bei der WM 2010 in Südafrika als absoluter Leistungsträger unter Beweis gestellt. Er ist der Denker und Lenker im nigerianischen Spiel und die verlängerte Hand des Trainers auf dem Platz. Doch auch Mikel muss, wie viele seiner Teamkollegen, um jede Einsatzminute beim FC Chelsea kämpfen. Der defensive Mittelfeldspieler gehört jedoch zum Stammpersonal von Jose Mourinho und dürfte auch bei der WM 2014 der unangefochtene Leader seiner Mannschaft sein.

Spieler im Fokus

Neben den etablierten Kräften wie Uche, Emenike oder Mikel steht vor allem Ahmed Musa von ZSKA Moskau im Fokus bei den Nigerianern. Der 21-jährige Flügelstürmer debütierte im zarten Alter von 17 Jahren, früher als Mikel, für die Super Eagles und kommt seit 2010 bereits auf über 30 Länderspiele. Der beidfüßige Angreifer erzielte in der vergangenen Saison 11 Tore in 28 Spielen für den russischen Meister und konnte mit ZSKA bereits internationale Erfahrung in der Europa und Champions League sammeln.

Neben Musa blicken viele Experten auch gebannt auf seinen Sturmkollege Victor Moses vom FC Liverpool. Der 23-jährige Mittelstürmer wechselte im Sommer 2012 für rd. 12 Mio. Euro zum FC Chelsea, ließ sich jedoch bereits nach einem Jahr mangels Einsatzzeiten nach Liverpool ausleihen.

Der Trainer

Nationaltrainer Stephen Keshi ist erst seit November 2011 im Amt, agierte jedoch bereits von 1997 bis 2004 als Co-Trainer der Super Eagles. Von 2004 bis 2010 trainierte er auch die Nationalmannschaften von Togo und Mali.

Mit Keshi möchte der nigerianische Fußball-Verband für Ruhe und Konstant auf der Trainerbank sorgen, denn zwischen 1999 und 2011 kamen und gingen insgesamt zwölf Trainer, darunter auch Berti Vogts. Der 51-jährige muss sich, wie seine Nachfolger, dabei nicht nur um sportliche Dinge kümmern. In Nigeria ist der Sport, insbesondere der Fußball, sehr stark mit dem Fußball verknüpft. Neben dem Dauer-Druck und öffentlicher Kritik von Staatschef gehören ausstehende Prämien zum Alltag in Nigeria. Keshi gelang jedoch ein Kunststück was bisher vorher nur einem Afrika gelungen ist, der gewann sowohl als Spieler (1994) und als Trainer (2013) den Afrika Cup mit Nigeria.

WM-Aussichten

Nach der souveränen WM-Qualifikation sind die Erwartungen in Nigeria, mal wieder, sehr groß. Auch internationale Experten wie Urs Siegenthaler, Chefscout der deutschen Nationalelf, bezeichnete die Super Eagles vor kurzem als Geheimtipp. Doch Nigeria ist schon des Öfteren als Geheimtipp in ein Turnier gestartet und musste sich dann früh verabschieden. Unter anderem 1994 und 1998 als man immerhin den Sprung ins Achtelfinale schaffte. 2010 in Südafrika scheiterte man in der WM-Vorrunde an Südkorea, Griechenland und Argentinien.

Nigeria mag es zwar an Erfahrung und den ganz großen Superstars im Weltfußball mangeln, genug Selbstvertrauen aber ist vorhanden, das hat man z.B. auch Ende 2013 beim 2:2 Unentschieden gegen Vize-Europameister Italien unter Beweis gestellt. In der WM-Vorrunde trifft man erneut auf Argentinien, gegen die Iran oder Bosnien-Herzegowina können sich die Superadler aber durchaus berechtigte Hoffnungen auf ein Weiterkommen machen.