Uruguay gegen England: Wettquoten und WM Tipp

By | June 19, 2014

Der spanische Fußball-König ist tot, nun steht am heutigen Abend (21:00 Uhr) in Sao Paolo auch die fast ebenso prominente Gefolgschaft unter Druck. Nachdem die Teams aus Uruguay und England ihr jeweiliges Auftaktspiel verloren haben, dürfte nun in der Vorrunde keine weitere Niederlage mehr verziehen werden. Vor allem die Celeste würde das Verfehlen eines Sieges vermutlich bereits vor vollende Tatsachen stellen: Wären im Falle einer neuerlichen Pleite ohnehin sämtliche Rest-Hoffnungen vergebens, könnte selbst ein Punktgewinn vor dem schweren Abschluss gegen die Squadra Azzurra deutlich zu wenig sein.

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Böse Überraschung gegen den Underdog

Dabei hatte der Turnier-Plan für den WM-Vierten von Südafrika in der unangenehmen Gruppe D noch einen recht dankbaren Ablauf vorgesehen; immerhin hätte ein solider Start-Sieg gegen den großen Außenseiter aus Zentralamerika gleich einmal das favorisierte Duo aus Italien und England in Bedrängnis gebracht. Der letztlich zu konstatierende 1:3-Untergang gegen die „Ticos“ aus Costa Rica war in den Überlegungen von Oscar Tabarez allerdings natürlich nicht einkalkuliert: Nach der peinlichen Schlappe taumelt der amtierende Titelträger der Copa Americá nun schon mit ziemlich hängenden Flügeln den beiden anstehenden Top-Duellen entgegen.

Suarez bringt die Hoffnung zurück

Ließe sich die erlittene Niederlage mit Blick auf das eigene, vielfach nachgewiesene Überraschungs-Potential vielleicht noch verschmerzen, ist es für die Himmelblauen doch ein echter Schock, mit welch einer schwachen Leistung das erste Gruppenspiel über die Bühne ging: Angesichts der über weite Strecken an den Tag gelegten Lethargie hatte der spierlisch limitierte Gegner keine allzu große Mühe, dem zweifachen Weltmeister mit enormem Einsatz und beeindruckender Laufbereitschaft den Schneid abzukaufen. Besserung scheint nun immerhin die offenbar unmittelbar bevorstehende Rückkehr von Luis Suarez in die Startelf zu versprechen – da der Top-Torjäger der Premier League jedoch noch vor reichlichen drei Wochen auf dem OP-Tisch lag, könnte der Stürmer mit der Rolle des Hoffnungsträgers aber durchaus auch überfordert sein.

Auch Rooney erhitzt die Gemüter

Selbst wenn Suarez die Nachwehen seiner Knieverletzung aber schon überwunden haben sollte, ist es um den Kader der Südamerikaner trotzdem nicht nach Wunsch bestellt: Da im vorgezogenen Gruppen-Endspiel gegen die Engländer nämlich ausgerechnet Kapitän Diego Lugano passen muss, verfestigt sich der Eindruck, dass die WM in Brasilien für das Überraschungs-Team der letzten Endrunde unter keinem guten Stern zu stehen scheint. Angesichts des Ausfalls des Innenverteidigers muten die Personal-Debatten des Gegners wie reine Luxus-Probleme an – dennoch redet man sich auf der Insel derzeit die Köpfe heiß, ob denn nun Wayne Rooney auf der Außenbahn, in der Mitte oder auf der Ersatzbank am Besten aufgehoben ist.

Nachdem der Angreifer beim 1:2 gegen die Italiener sein Potential auf der linken Seite nicht nach Wunsch abrufen konnte, scheint die öffentliche Meinung ziemlich eindeutig zu einer Denkpause für den ManU-Stürmer zu tendieren: Angesichts des akuten Star-Mangels im eigenen Team wird Coach Roy Hodgson jedoch vermutlich einen Teufel tun und nun ausgerechnet im vorentscheidenden Gruppenspiel auf seine bewährte Stütze verzichten. Obwohl sich die „Newcomer“ Sturridge und Sterling zuletzt in deutlich besserer Verfassung präsentierten, wird Rooney nun gegen die Celeste wahrscheinlich in die Zentrale versetzt – in dieser kann er sich dann in seinem zehnten WM-Spiel endlich um seinen ersten Treffer bemühen.

England erkämpft sich den Optimismus zurück

Ansonsten ist die Stimmung rund um das englische Team gar nicht so schlecht, wie es der dürftige Tabellenstand in der Vorrundengruppe D vielleicht vermuten lassen könnte. Von den in den vergangenen Jahren zunehmend an Kummer gewöhnten Anhängern wurde es durchaus mit Wohlwollen aufgenommen, dass die eigene Mannschaft dem vierfachen Weltmeister aus Italien bei der Dschungel-Schlacht in Manaus auf Augenhöhe Paroli bot. Bei ihrer ersten großen Bewährungsprobe lieferte die vor dem Turnier stark verjüngte Auswahl eine Vorstellung ab, dank der man im Mutterland des Fußballs weiterhin an das Achtelfinale glauben darf: Dennoch gilt es nun am heutigen Abend erst einmal zu beweisen, dass die Three Lions neben lobenden Worten auch ein paar ungleich wichtigere Punkte einsammeln können.

Prognose und Tipp der Redaktion

Geht es allein nach den Eindrücken des ersten Spieltages, dann dürften am ersten Vorrundensieg der Engländer dennoch kaum Zweifel bestehen: In der stark auf die amerikanischen Mannschaften fokussierten Vorbereitung hatte sich allerdings immer wieder angedeutet, dass der Weltmeister von 1966 mit der Spielweise der Teams aus der „Neuen Welt“ so seine Probleme hat. Da es gegen die eher mittelprächtig aus den Startlöchern gekommenen WM-Teilnehmer aus Ecuador und Honduras zuletzt nur zu Unentschieden reichte, deutet aus unserer Sicht auch gegen Uruguay vieles auf eine Punkteteilung hin – zumal sich die Celeste gegen den prestigeträchtigen Rivalen nach aller Wahrscheinlichkeit dann doch ein kleines bisschen mehr Mühe gibt.

Nach dem ersten WM-Spieltag haben aber zumindest die Wettanbieter schon einmal eingeräumt, dass sie bei ihren ursprünglichen Annahmen über die zu erwartenden Leistungen der Südamerikaner möglicherweise ein wenig zu optimistisch waren: Wurde der Halbfinalist von 2010 vorab als wahrscheinlicher Achtelfinal-Aufsteiger gehandelt, springt nun gegen die zuvor nicht ganz ernst genommenen Engländer mit einer Siegquote von 3,8 nur noch ein Außenseiter-Status heraus. Ein Sieg der Three Lions wäre dagegen für etwas mehr als den doppelten Wetteinsatz gut.

Gibt’s das von uns prognostizierte Remis, darf mit Quoten von bis zu 3,6 gerechnet werden!

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